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Oktober 2023

50 Jahre Projekteverein

50 Jahre Innovation für die Psychiatrie und großartiger Dienst am Menschen

 

„Sie stehen Menschen in vielschichtigen Aufgaben zur Seite und sind immer dem Menschen zugewandt. Sie leisten Großartiges in der psychiatrischen Landschaft“, lobte Josef Mederer, Bezirkstagspräsident Bezirk Oberbayern, zum 50-jährigen Jubiläum den Projekteverein und seine ca. 400 Mitarbeitenden. Bei seinen Grußworten zur Jubiläumsfeier äußerte sich Josef Mederer sehr positiv über die lange gemeinsame Zusammenarbeit. Nicht selten hatte der Verein eine Vorreiterrolle übernommen und so die psychiatrische Landschaft geprägt.

Jürgen Salzhuber, Federführer der Vereinsgründer und seitdem auch Vorsitzender des Vereins, brachte den zahlreichen Gästen aus dem Gesundheitsbereich und den Mitarbeitenden die Geschichte näher. 1973 war die Welt eine andere für psychisch kranke Menschen. Es gab große Bettenburgen, in denen die Menschen untergebracht wurden und das Leben war weit entfernt von Selbstbestimmung und Teilhabe an der Gesellschaft. Es herrschten desolate Zustände. Auch für Jugendliche mit Hilfebedarf gab es keine pädagogischen Maßnahmen außer die Aufnahme in eine geschlossene Jugendeinrichtung. Eine Gruppe junger Studierender der Sozialpädagogik wollten hier Abhilfe schaffen. Unter dem Eindruck der Psychiatrieenquete wurde der Projekteverein, der eigentlich Projekte für Jugend- und Sozialarbeit e.V. heißt, gegründet. Ziel war es einen Sozialpsychiatrischen Dienst und Therapeutische Wohngemeinschaften aufzubauen.

Der anfangs unter der Dachorganisation des Roten Kreuzes agierende Verein eröffnete 1978 den ersten Sozialpsychiatrischen Dienst (SPDI) in Neuperlach, es folgten der SPDI Pasing, Giesing und Berchtesgadener Land.

Eine stetige Weiterentwicklung folgte, jetzt schon unter dem Dach des AWO-Landesverbandes Bayern und der AWO München-Stadt, immer am Bedarf der Betroffenen orientiert, wurden Immobilien gekauft, um Wohnraum anbieten zu können, Werkstätten eröffnet, um Arbeit und Tagesstruktur anbieten zu können. Neben einer Vielzahl ambulanter Einrichtungen, wie etwa Sozial- und Gerontopsychiatrische Dienste, Betreutes Einzelwohnen und Tagesstätten, bietet der Projekteverein mittlerweile an mehreren Standorten sowohl ambulante als auch stationäre Wohneinrichtungen für unterschiedliche Zielgruppen und Versorgungsbedarfe. Der Projekteverein war maßgeblich an der Entwicklung der Sozialpsychiatrischen Dienste und des Krisendienstes in Oberbayern beteiligt. Seit letztem Jahr engagiert sich der Verein mit seinen Flexiheimen und einem Tagestreff auch in der Wohnungslosenhilfe.

Insgesamt kümmern sich in 40 Einrichtungen rund 400 Mitarbeitende um mehr als 5000 Klient*innen in München und Bayern.

Im Rahmen der Moderation von Holger Steckermaier, Geschäftsführer und Susanne Hummel, Prokuristin, würdigten auch die dritte Bürgermeisterin Verena Dietl, das Mitglied der SPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann und die AWO-Landesvorsitzende in Bayern Nicole Schley die Leistungen des Projektevereins in den letzten 50 Jahren.

Ein spannender Fachtag, indem die Arbeit der Sozial- und Gemeindepsychiatrie ausführlich beleuchtet und diskutiert wurde und eine ausgelassene Feier mit der Band Ukelites machten dieses Jubiläum zu einem besonderen Event.

Foto: v. l.: Jürgen Salzhuber (Vorsitzender Projekteverein), Josef Mederer (Bezirkstagspräsident Oberbayern) Susanne Hummel (Prokuristin), Holger Steckermaier (Geschäftsführer Projekteverein)

 

Foto: v. l.: Jürgen Salzhuber (Vorsitzender Projekteverein), Josef Mederer (Bezirkstagspräsident Oberbayern)